Eine rauschende Wettkampfwoche
Bericht von Daniele Gentile

Sonntag kurz nach Mittag in Wengen bei strömendem Regen. Aus dem Nichts tauchen zwei Läufer auf. Bei der letzten Steigung vor dem Hotel Regina verschärft einer der Läufer das Tempo, hebt die Arme in die Luft und ruft: „So geil, die letzte Steigung! Das war eine grandiose Woche, die werde ich wiederholen.“
 

Sonntag 14. August 2005: Rigi-Berglauf

Heute findet der Rigi-Berglauf statt. Seit Tagen freue ich mich auf diesen Wettkampf. Vielleicht weil es der Berg ist, auf dem ich meine meisten Bergtrainings absolviere. Ich nenne ihn ja "meinen Hausberg“. Vielleicht ist die Freude deshalb so gross, weil dieser Lauf für mich der Beginn zu einer speziellen Wettkampfwoche sein wird. Auf jeden Fall ertönt pünktlich um 9.45 Uhr der Startschuss, und bereits sind die LäuferInnen auf dem Weg. 11,3 Kilometer mit 1380 Meter Höhendifferenz trennt sie vom Ziel. Ich finde sofort meinen Rhythmus, reihe mich um Rang 15 ein. Es ist herrliches Laufwetter, der Himmel blau und der Gipfel unseres Zieles gut sichtbar. Bald verlassen wir die Hauptstrasse, hier beginnt auch die erste grosse Steigung. Nach rund 20 Minuten ist diese bezwungen, die Laufstrecke kreuzt sich mit meinem jeweiligen Trainingsweg. Während einigen wenigen Minuten wird hier auf einer Ebene gelaufen. Mein Tempo ist weiterhin hoch, ich bereite mich mental auf die nächste Steigung vor. Hier ist sie schon! Jeder läuft in seinem Tempo, jeder mit seinen Gedanken und seinen Schmerzen. Nach rund 40 Minuten verlassen wir den Wald, hier wird es etwas flacher. Es beginnt zu regnen. Bin völlig überrascht, jedoch wird sich gleich herausstellen, dass es nur einige Tropfen sein werden. Die Bewölkung dagegen nimmt schnell zu. Das schlechte Wetter ist erst für den Nachmittag angesagt, bis zum Ziel sollte es somit reichen. Nach rund einer Stunde Laufzeit befinde ich mich auf dem vorletzten und steilsten Kilometer. Hier bekomme ich etwas Mühe, habe jedoch Glück, dass mich ein Läufer einholt und ich mich an ihn anhängen kann. Ich laufe mit ihm diesen vorletzten Kilometer zu Ende, dies mit dem Ziel, nach der Markierung des letzten Kilometers und somit beim Beginn der Schlusssteigung einen Angriff zu lancieren. Tatsächlich gelingt es mir, ihn abzuhängen. Konzentriere mich sofort auf die Läufer, die ich vor mir noch sehen kann. Versuche, trotz brennenden Oberschenkel und Pulsschlägen im roten Bereich, mich an sie zu nähern.

Einen Gegner kann ich noch überholen, für die anderen ist mein Schlusseffort jedoch zu spät angesetzt. Schade, denn ich näherte mich immer mehr und bei etwas längerer Strecke wäre wohl eine bessere Rangierung möglich gewesen. Ich erreiche den Gesamtrang 14, in der Kategorie werde ich mit 28 Sekunden Rückstand auf einen Podestplatz Vierter. Es beginnt nun immer fester zu winden, der Himmel wird immer dunkler. Kurze Zeit später regnet es bereits kräftig. Alle sind im Restaurant und warten auf die Siegerehrung. Ich unterhalte mich prächtig mit Gabi (Merkofer) und Daniel (Fäh). Wegen einer Panne bei der Auswertung der Ergebnisse wird die Rangverkündigung schlussendlich nicht vorgenommen. Umsonst haben wir zwei bzw. drei Stunden gewartet, bevor wir mit der Rigibahn nach Arth hinunter- und dann mit dem Auto nach Hause gefahren sind. Zum Glück war ich mit angenehmen Leuten am Tisch. 
 

Montag 25. August 2005: Kempten - Pulten

Heute steht die erste Etappe des 5-Tage Berglauf-Cup an. Es ist für mich als „Limmattaler“ die Möglichkeit, das Zürcher Oberland durch Wettkämpfe etwas besser kennen zu lernen. Daniel (Bolt) hat mir dabei angeboten, bei abgelegenen Orten mich an einem grösseren Bahnhof der Umgebung abzuholen bzw. nach dem Wettkampf hinzubringen. Als erste Etappe steht Kempten – Pulten an. Am Morgen, vor Arbeitsbeginn, laufe ich locker rund 20 Minuten barfuss auf der Finnenbahn in Altstetten, dies um die Erholung zu fördern. Dani holt mich abends beim Bahnhof Bubikon ab, von wo wir zum Start fahren. Hier wird Dani von allen zu seinem hervorragendem dritten Rang an der Weltmeisterschaft gratuliert. Ich komme mit ihm nicht richtig zum Aufwärmen, trotzdem kann er mir noch die ersten Meter der Strecke zeigen und stellt mich auf den Rest der Strecke ein. Anschliessend laufe ich mich noch alleine ein, wegen den schweren Beinen vom Vortageswettkampf mache ich noch einige Lockerungsübungen. Punkt 19.00 Uhr ertönt der Startschuss. Ich beginne zurückhaltend, erstens weil ich die Strecke nicht kenne und sie zu Beginn auch noch absteigend ist, im weiteren weil meine Beine sich sehr schwer anfühlen. Langsam beginnt es zu steigen, fühle mich dabei immer wohler. Zwischendurch hat es einige schärfere Steigungen, trotzdem kann ich ein gutes Lauftempo aufrecht halten. Schon bald sieht man von weitem das Ziel mit der Schlusssteigung. Ich versuche nochmals alles zu geben, die Oberschenkel brennen, von hinten jagt mich, wie sich später heraus stellen wird, ein gewisser Scott Rüdlinger. Rund 200 Meter vor Schluss muss ich loslassen, es geht einfach nicht mehr. Mit klarem Rückstand plaziere ich mich hinter ihm. Es ist jedoch der Beginn eines begeisternden Duelles zwischen uns beiden während der ganzen Woche. Meine Laufzeit: 27'55''. 

meine Tagesränge

in der Tagesetappe

nach erster Etappe

Gesamtrangliste

15.

15.

Kategorierangliste

3.

3.

 

Dienstag 16. August 2005: Bauma - Sonnenhof

Heute geht es von Bauma hinauf nach Sonnenhof. Ich begebe mich ohne Daniel zum Startort. Als ich dort ankomme, trifft mich der Schlag: der Start liegt einige Meter vor einer happigen Steigung. Meine Beine sind heute so schwer, das darf doch nicht wahr sein! Ich präge mir nochmals genau das Streckenprofil ein und laufe mich lange und sehr gut ein. Nach dem Startschuss laufe ich etwas zurückhaltend los, merke jedoch gleich, dass es erstaunlicherweise rund läuft. Ich schliesse, zu meiner Ueberraschung, schon bald auf Andreas Wiedmer, einem anderen Läufer aus dem Limmattal, auf. Folge ihm einige Meter, merke jedoch sogleich, dass für mich heute mehr möglich ist. Ich entschliesse mich, voll anzugreifen und laufe einfach los. Ueberhole einen nach dem anderen, bin richtig überrascht, dass es nun so gut läuft. Einige Hundert Meter vor dem Ziel stelle ich fest, dass Scott wiederum in meiner Nähe ist. Wir steigern uns gegenseitig in einen richtigen Endspurt, animieren uns zu Höchstleistung: Maximalpuls, brennende Oberschenkel, Augen, die nur das Ziel suchen! Leider bemerke ich den Zielstrich zu spät, sodass ich es nicht mehr wage, im immer enger werdenden Zielbereich an Scott vorbei zu rennen bzw. es zumindest zu versuchen. Jedoch bin ich über meine Klassierungen in den Gesamtranglisten überrascht. Meine Laufzeit: 19'54''. 

meine Tagesränge

in der Tagesetappe

nach zweiter Etappe

Gesamtrangliste

12.

10.

Kategorierangliste

2.

2.

 

Mittwoch 17. August 2005: Steg - Hörnli

Die heutige Etappe führt von Steg auf das Hörnli. Ich freue mich riesig auf diese Etappe. Erstens weil es auf das Hörnli geht, im weiteren liege ich, ohne jegliche Ambitionen gestartet, im Gesamtklassement nach zwei Etappen ganz toll im Rennen. Ich entscheide mich für ein aggressives Rennen. Kaum ertönt der Startschuss, schon sind wir im Aufstieg. Die Beine brennen schon hier unten, mental habe ich mich heute auf ein Rennen mit grossem Leiden eingestellt. Es läuft mir sehr gut, es scheint mir, dass ich den Berg hinauffliege. Bereits ertönt die Zielmusik, wahrscheinlich wird das Ziel hinter der Kurve sein. Leider nicht … nach der Kurve kommt noch ein gewaltiger Aufstieg! Als Auswärtiger ohne Hörnli-Erfahrung muss ich mich nochmals richtig quälen, es scheint mich fast zu verjagen, trotzdem kann ich bis ins Ziel durchziehen. Scott? Ihn habe ich während dem Lauf nicht gesehen. Inzwischen haben wir uns kennengelernt, wir freuen uns auf die Wettkämpfe und animieren uns gegenseitig zu Höchstleistungen. Er meint jedoch, dass ich heute für ihn zu schnell gelaufen bin und er mich immer nur aus der Ferne gesehen hat. Meine Laufzeit: 24'28''.

meine Tagesränge

in der Tagesetappe

nach dritter Etappe

Gesamtrangliste

13.

8.

Kategorierangliste

2.

2.

 

Donnerstag,18. August 2005: Hinwil - Schufelberger Egg

Es wird mir beim morgigen Studium der Rangliste bewusst: noch ein guter Lauf, und ich habe Rang 2 in der Kategorie auf sicher! Ich bin beflügelt, meine Beine spüre ich nicht mehr bzw. möchte ich nicht spüren. Taktik für heute: voll auf Angriff! Bei optimalem Rennverlauf kann ich ja morgen locker laufen oder gar aussetzen … Heute geht es von Hinwil auf die Schufelberger Egg. Auf der Hinfahrt bleibt der Zug rund 10 Minuten in Uster stehen, sodass ich in Wetzikon den Anschluss nach Hinwil verpasse. Mit dem nächsten Zug komme ich acht Minuten vor dem Start beim Bahnhof an. Dani hat mir gesagt, dass die Startlinie in der Nähe des Bahnhofs ist. Da ich bereits umgezogen bin, entschliesse ich mich, vom Bahnhof zum Startplatz zu rennen. So sollte ich genau rechtzeitig vor dem Startschuss ankommen … Beim Bahnhof Wetzikon angekommen, schlägt ein mir nicht bekannter Laufkollege vor, zusammen ein Taxi nach Hinwil zu nehmen. Daran hatte ich gar nicht gedacht, selbstverständlich sage ich zu. Wir rennen zum Taxistandort, jedoch sind alle Taxis bereits weg. Es ist 18.35 Uhr, in 25 Minuten erfolgt der Startschuss. Wir fragen alle Leute, die am Bahnhof sind, ob nicht jemand nach Hinwil fährt. Tatsächlich, es findet sich einer, der uns zum Startgelände fährt! Es bleibt mir gerade noch die Zeit, um meinen Rucksack aufzugeben, einige Uebungen zu machen und mich auf die Startlinie zu geben. Bereits sind wir unterwegs. Ich laufe voll los, die Beine brennen bereits bei der ersten grösseren Steigung. Ich stehe es jedoch gut durch, bleibe bei meinem Laufschritt und kann es längere Zeit aufrecht erhalten. Von weitem kann man bereits das Ziel sehen. Auch ersichtlich ist die Schlusssteigung: horrend! Ich gebe nochmals alles, jedoch nähert sich von hinten Scott. Ich setze nochmals zu, zähle bei maximaler Belastung jeden einzelnen Schritt und kann ihn so hinter mir lassen. In der heutigen Tagesetappe ist ein achtzehnjähriger gleich vor mir klassiert: Felix Kläsi, in einigen Jahren mein Tipp als Gesamtsieger des 5-Tage Berglauf-Cup! Meine Laufzeit: 22'48''. 

meine Tagesränge

in der Tagesetappe

nach vierter Etappe

Gesamtrangliste

9.

6.

Kategorierangliste

2.

2.

 

Freitag 19. August 2005: Wernetshausen - Bachtel

Heute ist der letzte Wettkampftag am Berglauf-Cup, die Strecke führt von Wernetshausen auf den Bachtel. Der zweite Rang in der Kategorie ist mir sicher, trotzdem entschliesse ich mich, unabhängig vom geplanten morgigen Berglauf „Inferno“, zu starten. Für mich ist diese Woche eine intensivere Trainingswoche, somit gehört auch der heutige Lauf noch dazu. Wie geplant und ohne Rücksicht auf morgen Samstag. Kurz vor dem Start beginnt es kräftig zu regnen. Beim Startschuss hat es damit jedoch bereits aufgehört. So kann ich anfangs gut mitlaufen: den ersten Kilometer laufe ich hinter Dani (Bolt). Dann muss ich ihn ziehen lassen; einfach horrend, wie er dieses Tempo weiterhin aufrecht halten kann. Weiter vorne läuft Reto Burgermeister wie eine Maschine, dies bereits zum vierten Mal in Folge in dieser Woche! Es ist eine Qual für mich, die Steigung beträgt zwischendurch 20%, jedoch bringe ich diesen Lauf recht gut durch. Scott liegt beim heutigen Tageswettkampf rangmässig gleich hinter mir. Im Ziel gratulieren wir uns zur tollen Woche, ich danke ihm für die grossartigen und immer fairen Duelle, die er mir in dieser Woche ermöglicht hat. Ohne ihn hätte ich mich wohl kaum so gequält und so gelitten! Am Abend findet in der Mehrzweckhalle von Wernetshausen der Schlussabend statt. Bei der  Siegerehrung werde ich auf Rang zwei in der Kategorie aufgerufen! Im Gesamtklassement bin ich mit Rang 8 in den Top10. Da der Dominator des diesjährigen Berglauf-Cup, Reto Burgermeister, am Montag nicht gestartet ist, ist der heutige Freitag mein Streichergebnis. Trotzdem bin ich froh, auch heute noch gestartet zu sein. Glücklich und zufrieden fahre ich mit Georg und Scott zum Hauptbahnhof Zürich, von wo es, wie jeden Abend dieser Woche, mit dem Velo nach Schlieren geht. Heute regnet es jedoch kräftig. Es ist jedoch noch nichts verglichen mit dem Wasser, das in den nächsten Tagen in vielen Regionen der Schweiz noch folgen wird und an verschiedenen Orten zu einer Hochwasserkatastrophe führen wird. Es ist bereits nach Mitternacht, als ich mich ins Bett lege und umgehend einschlafe. Meine Laufzeit: 19'11''. 

meine Tagesränge

in der Tagesetappe

nach fünfter Etappe

Gesamtrangliste

8.

8.

Kategorierangliste

3.

2.

 

Samstag 20. August 2005: Inferno-Halbmarathon

Kurz nach 6.00 Uhr ertönt der Wecker. Draussen regnet es leicht, die Beine schmerzen, müde bin ich auch. Kurz: ich hätte Gründe, um wieder unter die Decke zu kriechen. Jedoch steht heute zum Abschluss dieser Wettkampfwoche der Halbmarathon mit 2175 Metern Steigung von Lauterbrunnen auf das Schilthorn auf dem Programm. Ich stehe auf und packe meine Sachen. Bereits bin ich mit Cristiano im Auto unterwegs von Schlieren ins Berner Oberland. Der Startschuss erfolgt um 10.15 Uhr. Ich merke gleich, dass das Laufen für mich heute mühsam ist: Schmerzen in der Leiste, schwere Beine, mental nicht bereit, für mich schlechtes Wetter. So entschliesse ich mich dazu, das Rennen „nach Lust und Laune“ zu laufen. Immer wieder bin ich mit den Gedanken abwesend vom Rennen. Mürren erreiche ich mit vier Minuten Rückstand auf die Zeit vom letzten Jahr. Ab Mürren beginnt es zuerst zu regnen, dann gibt es Schneeregen. Dabei ist es Mitte August! Beim Aufstieg bis zur Schilthornhütte verliere ich nochmals drei Minuten. Von hier habe ich noch ungefähr 30 Minuten zu rennen, so entschliesse ich mich, nochmals voll anzugreifen. Und tatsächlich! Ich  bringe es fertig, einen Läufer nach dem anderen zu überholen. Auf dem letzten Kilometer sind es nochmals rund ein Dutzend Läufer, die ich noch hinter mir lasse. Auf dem Schlussabschnitt bin ich rund vier Minuten schneller als letztes Jahr! Wenn der Kopf will … Ich erreiche das Ziel bei leichtem Schneefall in 2 h 37 Minuten, sieben Minuten langsamer als letztes Jahr. Bin zufrieden, jedoch der Meinung, dass ich mit der richtigen Einstellung trotz den Wettkämpfen der letzten Tage schneller hätte laufen können als im vergangenen Jahr. Eigentlich schade! Jedoch bereits hier und jetzt die Motivation für mich, das nächste Jahr die gesamte Woche zu wiederholen. Das Wetter hier oben auf dem Schilthorn ist katastrophal: kalt, etwas Schnee, keine Aussicht, Temperatur um den Gefrierpunkt (wie ich dann am Sonntag im "Sportpanorama" sehen werde, wird es noch kräftig schneien und sich das Schilthorn am Nachmittag in tiefstem Winter zeigen!). So entschliesse ich mich, umgehend nach Mürren hinunterzufahren. Dusche, Massage, Mittagessen und dann weiter nach Lauterbrunnen, wo Cristiano bereits auf mich wartet (er hat auf der Strecke des Jungfrau-Marathon trainiert). Er mit Schmerzen im Knie, ich völlig leer, zusammen fahren wir zu unserem Kollegen Daniel (Rolli) nach Matten. Hier verbringen wir zusammen einen angenehmen Abend. Ach ja: am Nachmittag, kurz nach dem Rennen, hat mir noch meine Schwester angerufen. Sie ist zur Zeit in Sizilien in den Ferien. Sie habe schönstes Wetter bei rund dreissig Grad. Ich überlege kurz … nein, ich möchte nicht mir ihr wechseln: diese Woche war für mich zu grandios, zu einzigartig, um lieber hier anstatt an ihrer Stelle zu sein! Dies auch in Anbetracht der Tatsache, dass die italienische Fussballmeisterschaft noch nicht begonnen hat und somit noch kein Serie A - Fussball auf Sizilien gespielt wird.
 

Sonntag 21. August 2005

Nach dem Morgen essen entscheidet Cristiano, ab Lauterbrunnen die Schlaufe des Jungfrau-Marathon und dann auf die kleine Scheidegg zu rennen. Ich hänge mich ihm an, mache ihn jedoch aufmerksam, dass die Beine schwer sind und sich mein Körper zu rebellieren beginnt: Schmerzen an der Leiste und an der Achillessehne. Auch regnet es ununterbrochen, was nicht gerade mein Laufwetter ist. Mit Mühe und Not kann ich auf der Schlaufe meinem Laufpartner folgen. Bei der Steigung nach Wengen kann ich nochmals zulegen. Es handelt sich ja um die letzte Steigung, die ganze Woche geht mir dabei im Nu im Kopf vorbei. In Wengen verabschiede ich mich von Cristiano, er wird noch alleine auf die kleine Scheidegg rennen. Ich dagegen besuche in Wengen kurz die Familie Feuz, dann spaziere ich bei strömendem Regen nach Lauterbrunnen hinunter. Hier werde ich auf Cristiano warten. Dann geht es zusammen nach Hause. 
 

Fazit

Eine strenge, jedoch wunderbare Woche! Habe es zum ersten Mal gemacht, bin jedoch bereit, es nächstes Jahr zu wiederholen. Das strengste Rennen? Vielleicht der Montag: noch schwere Beine vom Sonntag, auf der Strecke zuerst hinunterrennen, die Steigungen zu flach für mich. Das schönste Rennen? Alle anderen vier Läufe waren grossartig! Eindrücke: Jeden Tag die steilen Schlussanstiege, der Start in Bauma, das tolle Wetter am Mittwoch und somit die tolle Aussicht auf dem Hörnli. Die tolle Stimmung unter den Teilnehmenden, die einwandfreie Organisation. Und vieles mehr! Nun bin ich natürlich gespannt, wie sich diese Woche auf meinen Leistungsstand auswirkt (vor allem im Hinblick auf den Jungfrau-Marathon). 
 

Dank

An dieser Stelle ein herzliches Danke an Daniel Bolt, der mir die Teilnahme an diesem 5-Tage Berglauf-Cup ermöglicht hat. Danke auch an Georg Schönbächler für das mitnehmen zum Hauptbahnhof. Auch bei Scott Rüdlinger bedanke ich mich für die täglichen tollen Duelle: es war etwas vom härtesten, was ich je erlebt habe bei Wettkämpfen! Danke an Daniel Rolli (Uebernachtung in Matten), an Walter Jucker für das Bild vom Bachtel. Dank an die Organisatoren des Berglauf-Cup; wirklich eine tolle Veranstaltung, die ich nur weiterempfehlen kann. Nicht zu vergessen; Andreas Wiedmer, der mir den gewonnen Preis nach Haus gebracht hat ... ich war ja mit dem Velo unterwegs.  

Schlieren, 25. August 2005