Gigathlon der Weg zur Vision, Realität und Geschichte.....

Schlussbericht

Hallo zusammen 

Vor gut vier Wochen habe ich den Gigathlon in 25 Stunden und 10 Minuten gefinished, "etwas" mehr von der Zeit her als geplant, aber im Endeffekt völlig sekundär, wichtig ist und bleibt der Finish in Bern, welcher ich nur mit Hilfe von Maya, Bruno, meinem Bruder und Euch geschafft habe. Diese Emotionen, dieses Gefühl, ja genau das macht süchtig, ja genau das ist es für was sich jeder Schweisstropfen gelohnt hat, für was ich das Ziel nicht aus den Augen gelassen habe, auch dann nicht als sich der Körper vom Geist verabschiedet hat und sich nur noch alles im Kopf abgespielt hat, aber bis dahin, möchte ich Euch einladen mit mir den Gigathlon nochmals zu erleben, zu fühlen und zu geniessen.....

Am Mittwoch Abend den 05.07.2006 treffen Bruno und Maya bei mir ein, um noch die letzten Infos über den Ablauf am Gigathlon zu besprechen, die Wechselzonen zu organisieren, dass am richtigen Ort auch das richtige Material zur Verfügung steht, es geht ziemlich locker zu und her und ich muss einmal mehr feststellen, dass ich mir da wirklich ein Dream-Team zusammengestellt habe. Nur ich bin nervös ist wie ein "Shite-Hüsli"!!!,

Am Donnerstagmorgen das letzte "Morgenfooting" auf den Gubel, dort wo ich mir die nötige Kraft und der Glaube für den Gigathlon geholt habe.

Am Abend können wir "Hans" bei Patrick abholen, schnell noch einen Kaffee trinken und über dies und das plaudern, ja klar bin vööllliiiggg aufgeregt. Zuhause laden Bruno und ich das Material, ich werde das Gefühl nicht los den halben Hausrat eingepackt zu haben.

Endlich, am Freitag morgen kommt mich Bruno pünktlich mit dem VW - Bus abholen, in Neuheim stösst noch Maya zu uns, wir sind komplett und es gibt kein Weg zurück mehr.

In La Chaux de Fonds können wir das restliche Material, wie Startnummern, Proviant und Zelt fassen, natürlich kann ich mich nun überall bei den Single's anstellen, tja, wenn ich ehrlich bin sind dort keine Warteschlangen und den Ausweis wollen sie auch nicht sehen, denn wer ist schon verrückt genug freiwillig an den Start als Single zu gehen!!! (OK, ok ich kenne zwei und die haben noch bezahlt dafür!!)

Beim "Briefing" werden die letzten Details bekannt gegeben und so nebenbei holt man sich noch die "Henkersmahlzeit". Jetzt geht's Schlag auf Schlag und schon sitze ich mit Bruno im Zug Richtung Genf, der ganze Tag hat es bereits geregnet und schon wieder regnet es, verdammt es sind nur noch 2 Stunden zum Start, dass darf doch nicht wahr sein!!! Nicht jetzt, nicht heute!! Es herrscht eine gespannte Atmosphäre in unserem Abteil, welches nur aus Single mit Betreuer besteht. Überall werden noch die letzten Kohlenhydrate verwertet, man soviel wie in dieser Woche habe ich wohl noch nie gegessen!!

In Genf angekommen stellen wir fest, dass hier eine viel angenehmere Temperatur herrscht und der Regen hat auch aufhört! Gottlob, meine Gebete und die wahrscheinlich aller Single und Couples wurden erhört.

Am Start erklingen die bekannten Töne des Gigathlonsong's von Betty Legler:

"You could do it, if you want......" und genau dies habe ich fest vor.....

Der Tross setzt sich um punkt 24.00 in Bewegung, es sieht grandios aus, wie eine lange Lichterkette schlängelt sich der Bug in die Nacht hinein. Ein kurzer Schwatz mit Evelyn der Couple-Starterin lässt die Nervosität etwas vergessen. Wir sitzen alle im selben Boot. Nach 34 km die erste Verpflegung, ich nehme nur Wasser und braue mir mit dem Gigafit Ultra Konzentrat mein eigenes Getränk zusammen. Meine Verpflegung auf dem Gigathlon nebst Gel’s, nur in der Wechselzone gibt es Reis und Weissbrot. Auf der französischen Seite beherrscht dichter Nebel die dunkle Nacht, es ist feucht und kalt. Ich orientiere mich an zwei Rücklichter von Single-Men's gerade mit soviel Abstand sie nicht zu verlieren und nicht Windschatten zu fahren. Ich komme gut voran, meine Stirnlampe von Kurt ist genial und ich fühle mich sicher bei den Bergabfahrten, schon beinahe übermütig überhole ich die Single-Men’s und denke dabei:

"Man gebt doch mal Gas!!" Auf der Fläche holen sie mich wieder ein, meinen anerkennend, tu es trés vite!! Ja, ja noch ist nicht aller Tage Abend!! Im Morgengrauen komme ich an die letzte Verpflegung und decke mich nochmals mit Gel ein. Zeitlich bin ich voll zufrieden liege sogar etwas vor meiner geschätzten Zeit. Plötzlich auf der Seite ein Motorrad, tja das kann ja unmöglich für mich gekommen sein, so schnell war ich nun auch wieder nicht!!! Nein, die ersten 5erTeam's kommen schon angebraust, die, welche 2 Stunden nach uns gestartet sind. Frischi ist in der Leadertruppe und meint ganz locker zu mir: "Hey. tue doch aa hänke"!!! Ha, ha Witzbold, aber beeindruckt hat die Truppe schon, der Fahrtwind der Teams hat mich fast vom Rennvelo gehoben, oder die "Rennfahrerwädli" ... ??

Kurz vor La Chaux de Fonds gebe ich meinen Betreuer die Koordinaten durch in der Meinung es bald geschafft zu haben. Nein, wo in alles in der Welt habt Ihr noch diesen Hügel hergeholt, ein verdammt harter Aufstieg nach Le Locle steht noch auf dem Programm etwas was ich und Michi nicht angeschaut haben, na ja dann gehe ich halt wieder aus dem Sattel und lasse mir nichts anmerken. Auf dem Veloweg geht's talwärts und wieder bergwärts und natürlich wieder talwärts usw. und dann passiertes:

Der Veloweg war schmal und feucht und stellenweise mit „Kuhfladen bestückt“, dementsprechend habe ich mein Tempo angepasst, aber leider hatten nicht alle Athleten den sieben Sinn und haben Ihre Hirnmasse (wenn überhaupt vorhanden!!) bereits am Start durch eine grosse Stoppuhr getauscht, es kam wie es kommen musste, ein Team of Five-Fahrer riss mich mit ins Verderben, mit viel zu hoher Geschwindigkeit konnte er nicht mehr rechtzeitig bremsen, um die Kurve zu kriegen, aber genau schnell genug, um mich zu „kriegen“!! Volltreffer, schön in mein Hinterrad, ich machten eine gekonnte Flug-Formation und landeten auf der nassen Kuhweide. Ich wusste im Moment nicht wie mir geschah, aber sobald als ich wieder meiner selbst war, liess ich lautstark vernehmen, dass es eine absolute Frechheit ist so zu fahren und das dies doch einfach nicht wahr sein kann und noch einiges mehr. Ich rappelte mich auf, sammelte meine sieben Sachen zusammen, schaute verzweifelt auf mein Rennvelo, nein, bitte nicht mein Rennrad, der ganze Lenker hat sich um ca. 45° verdreht und das Hinterrad hatte eine Acht bekommen, hätte ich noch mehr Zeit gehabt, hätte ich diesen Kerl „eingeteilt“, aber ich musste schauen dass ich weiter kam, ich habe gut und gern eine Viertelstunde verloren, ganz zu schweigen, dass mich dieser Sturz völlig aus dem Konzept brachte, ich wetterte wie ein Rohrspatz und konnte mich kaum noch erholen, beim letzten Anstieg, wurde ich so lautstark, dass sich die Leute am Strassenrand nur noch verdutzt anschauten. Ich hatte die Nase voll, zuerst eine Streckenänderung, dann der Sturz mit einem Hirnlosen, dann diese ewigen Hügeln die sie wohl extra für den Gigathlon aufgeschüttet hatten und zu guter Letzt nur noch ein halbfahrtüchtiges Rennrad, ja B R A V O. War heil froh, endlich in der Wechselzone angekommen zu sein, dort werde ich von Maya und Bruno und vielen Zuschauern empfangen, anstelle von Glücksgefühle musste ich einfach, ja richtig geraten: „auf ein WC“,  WAS kein ToiToi in der Wechselzone, man was soll das nun wieder, nun musste ich (in Vollmontur, Helm etc.) mit Maya rund um das Camp joggen, bis ich endlich die blauen Dinger sichtete, tja und da war eine Warteschlange, gerade ging eine Türe auf, ich habe die Türklinke einfach an mich gerissen und den warteten Athleten zugerufen: „Ich bin ein Single und muss weiter auf die Bikerstrecke“, verständnisvoll wurde mir der Vortritt gelassen, weiss nicht ob es meine Gesichtsausdruck war oder die Tatsache, dass ich ev. auch handgreiflich geworden wäre, hätte sich jemand getraut etwas einzuwenden!! Zurück in der Wechselzone ass ich ein paar Happen von Maya’s gekochtem Reis, noch schnell die Schuhe wechseln und ab ging’s auf die Bikestrecke. Ich war immer noch auf 180 Sachen, die Folge davon: völlig unkonzentriert kaum auf dem Singletrial, wo es mich auf dem feuchtschmierigen Juragestein, fadengerade auf mein Rippli inkl. Knie und Hüfte gehauen hat. Man tat das Weh, Himmel das kann ja heiter werden!! Keine Zeit für lange Klagen, denn siehe da, das Gigathlon-OK hat noch eine Schlammlawine gefunden, wo sie uns heraufstapfen lassen konnte, vom biken waren wir weit entfernt, anstelle von „fahrbaren“ Aufstiegen und Abfahrten, hatten wir pro Schuh ein Kilo Dreck und die Räder drehten sich nur noch unter roher Gewalteinwirkung, aber wie heisst der Gigathlonslogan so schön: Enjoy your limits, ja ich war auf dem besten Weg dafür!! Mit mir waren auch noch ein paar Single-Men’s am Limit und da und dort hörte Natelanrufe in die Wechselzone, dass es etwas später werden wird als geplant, diesen Beispielen bin ich gefolgt, kurz vor dem Aufstieg zum Chausseral informierte ich meine Leute über meine gekonnten Performantion’s zu Boden. Auf der Bikestrecke habe ich mich im Ganzen drei Mal unsanft und ungewollt in der Flugkunst geübt! Es brauchte enorme Kraftreserven und Motivation, was sich natürlich sehr negativ auf meine Zeit auswirkte, aber irgendeinmal wurde Zeit zum sekundären Thema. ich wollte nur noch in die Wechselzone und endlich ins Wasser, denn da konnte ich nicht mehr Stürzen -  nur noch untergehen!! In der Wechselzone Aegerten angekommen, die Sonne brennt mittlerweile schon so ziemlich heftig vom Himmel, tja aber wo in aller Welt ist mein Supporter Bruno, man kann ja nicht behaupten, dass ich „zu früh“ gekommen bin!! Natel sei dank!! Schnell anrufen: “Man, wo bist du??“ – „Waass, du bist in der Wechselzone, ja möchtest und kannst du noch weiter?“  - „Ja sicher, für das bin ich gestartet, um in Bern einzulaufen!!“ (Bruno kann nichts dafür, dass es nicht geklappt hat, dies aber eine weitere Geschichte für sich). Ich stehe schon in der Unterwäsche da, als Bruno mit dem Neoprene auftaucht, es ist heiss ich bin müde und ich blute überall, weiss nicht mehr wie ich in den Anzug gekommen bin, aber ich bin so ziemlich entkräftet. Bruno gibt mir mein Getränk und befiehlt zu trinken, essen kann ich nicht mehr, hab in Magglingen noch Pasta gegessen. Auf dem Weg ins Wasser taucht plötzlich meine Schwester auf und ich werde nicht so schnell vergessen was sie mir zugerufen hat, als ich auf dem besten Weg dazu war mich in die Fluten zu werfen: „Gaby wir glauben an Dich! Du schaffst es!!“ Genau das war Balsam für die Seele. Denn jetzt hiess es 7.5 km zu schwimmen, die Strömung war nicht sehr stark, so musste ich wohl oder übel doch noch kraulen auf der never ending Strecke. In weiter ferne eine Orange Boje, das muss das Ziel sein, es kommt näher, aber um Himmels Willen es ist Kilometer 4, da fehlen immer noch 3.5 km!! Also weiter, so ca. 1 km vor Ende kriecht die Kälte im Anzug hoch, die Beine schmerzen und die Arme wollen nicht mehr kraulen, aber im Kopf hämmert’s: einfach weiter, immer weiter. Endlich der Steg, schnell noch eine Single Frau überholen, bevor ich aus dem Wasser krabbelte. Maya und mein Bruder erwarten mich bereits, sie freuen sich wie zwei Schneekönige mich zu sehen, ich war wieder im Zeitplan, d.h. die Schwimmstrecke hat ich in meiner geschätzten Zeit zurückgelegt, war mächtig stolz. Mein Bruder konnte dank seinem Arztausweis in die Wechselzone. Beide kümmerten sich um meine Blessuren, welche an den Knien am rechten Unterarm und Ellenbogen waren. Da etwas Salbe da ein Verband und dort ein Pflaster, im Mund ein Weggli, essen, trinken und ankleiden alles in einem. Endlich auf die Blades, es erwarteten mich 46 km. Ich musste sie ganz alleine fahren, es waren nur noch wenige Fahrer unterwegs, und die wollten kein Würmli machen. Langsam musste ich auch gegen die Müdigkeit kämpfen, kurz vor dem Verpflegungsposten hatte ich einen Sekundenschlaf und verpasste prompt die Abzweigung, Hey, hallo schreit jemand, du bist falsch, ok, ok, man wird wohl noch einwenig die Augen zumachen dürfen!! Oder!! Nein, nein ich wollte nicht noch mal einen Sturz, ich denke vier an einem Tag genügen vollkommen!!

An der Verpflegung nehme ich gleich zwei Gel mit Koffein, was mir etwas hilft die Müdigkeit zu überlisten. Unterwegs konnte ich wirklich ca. fünf Single überholen. Soo guet. Nehme sogar noch das Natel ab, wenn es klingelt und plaudere mit Karin, Hansueli, Dominik und zuletzt noch mit Michi, leider musste er das Rennen aufgeben, auch dies eine Geschichte für sich. Die letzten Wechselzone in greifbarer Nähe, noch schnell mit den Blades ins Gebüsch, da es ja in der WS keine Toi,toi’s hat. Beim letzten „Boxenstopp“ waren noch Bigi und Roli, ich freute mich riesig. Maya und Bruno verwöhnten mich in ungefähr dieser Reihenfolge: Hinsetzten, Blades weg, Turnschuhe an, Getränk zur Rechten, Brot und Guetzli zur Linken, GPS an Arm, kurze Hosen wechseln, nur keine Photos jetzt, Autogramme bitte erst im Ziel!

Auf geht’s auf den abschliessenden Marathon mit 43.5 km (GPS-Messung) ich zu Fuss und Bruno zu Bike. Singlestarter durften auf der Laufstrecke 1:1 betreut werden, um sicher zu gehen, dass sie sich nicht irgendwo hinlegen und den Wettkampf verschlafen!! Very big smile!! Ich werde es schaffen, alle glauben an mich, ich möchte niemanden enttäuschen!!

Die ersten Kilometer gehen ganz flott, kurz vor Kilometer 7 sind Bigi und Roli auf der Strecke und joggen noch ein paar Meter mit. Bei Kilometer 12 habe ich das Gefühl meine Beine sind aus Blei, mein Arm schmerzt und meine Pace schrumpft in ein müdes trotten. Die Kräfte sind aus meinem Körper verschwunden, wie soll ich bloss noch auf Bern kommen?? Ich muss es schaffen, ich will weiter, ich will, ich will. Irgendwie komme ich zu Kilometer 20 mein Bruder und mein Vater sind an der Strecke, ich muss schrecklich ausgesehen haben, mein Vater möchte mich umarmen, nein bitte nicht anfasse, mein ganzer Körper schmerzt, alle Fasern der Muskeln brennen. Der Geist beginnt sich vom Körper zu trennen, ein Gefühl wo ich noch nie gehabt habe!! Mein Bruder beschliesst uns zu Fuss zu begleiten. Immer und immer wieder geht’s hinauf und immer und immer wieder geht es wieder hinunter, die Strecke ist sehr streng, langsam kommt die Nacht, je dunkler es wird, je mehr fallen mir einfach die Augen zu, ich kann sie nicht mehr offen halten, mein Bruder nimmt meine Hand dass ich nicht stürze. Frage: „ Kann man während dem Laufen schlafen??“ Antwort: „ Ja man kann!!“ Ich hab’s erlebt!! Ich höre mich sagen: “Bitte tut was ich bin so müde,.“ Bruno und Hanspeter diskutieren mich aus dem Rennen zu nehmen, wenn ich nicht bald meine Krise überwunden habe, mein Geist möchte nicht, aber mein Körper möchte sich einfach hinlegen und nie mehr aufstehen. Kilometer 25 erreicht, da ist eine Bank, dort werde ich mich nun hinlegen und schlafen, aber du kannst dich doch nicht einfach hier hinlegen!! Und ob ich kann!! Ich schlafe hier eine Viertelstunde bis 20 Minuten, von weit her höre ich Bruno und Hanspeter sprechen, sie konnten Coca Cola auftreiben, zu dieser Bank gehörte nämlich ein kleiner Hofladen und genau dieser Hofladen hatte Süssmost, Früchte und Coca Cola. Rettung naht, erst der Powernape und nun das „Läuferbenzin“, ich stand auf und teilte wie ausgewechselt mit, Jungs, sattelt die Hühner wir reiten nach Bern !! Ich war wieder da, fast unheimlich, ich konnte eine gute Pace anschlage und bei Kilometer 26 sah ich sie, die Single wo aufgeben mussten, in Folie gepackt lagen sie auf den Tischen, aber ich gehörte nicht dazu!! Bei den Verpflegungsposten kamen nur aufmunterte Worte, so wie etwa: Ja Lady du schaffst es, egal in welcher Zeit, Hey, du bist einfach gut, geh weiter. Bei Kilometer 30 Stefan, Rahel und Christian vom Geschäft, sie haben gewartet. Ich bin stolz nicht aufgegeben zu haben und ich wollte die restlichen 12 Kilometer auch noch schaffen, Christian kommt noch nach Bern, egal wann ich ins Ziel komme. Weiter unten meine Schwester und mein Vater wieder auf der Strecke, es ist stockdunkel, aber ich will weiter. Plötzlich, ein Motorradfahrer vom OK, welcher wissen will wie’s geht und ob eine Weiterführung des Wettkampfs noch zulässig ist, keine Frage ich möchte nach Bern, ob dann das Ziel noch da ist, will ich wissen, ja, es wird noch da sein und du wirst erwartet!! Was für eine Nachricht, habe damit gerechnet disqualifiziert zu werden, weil ich länger als 24 Stunden benötigen werde, nein, wir warten auf Dich!! Kilometer 35 wir sind in Bern, wir joggen durch die Vorstadt, es sind viele Leute unterwegs, denn es ist eine klare warme Nacht, die wundern sich, was um alles in der Welt wir machen, keine Zeit für Erklärungen, es geht weiter – Kilometer, um Kilometer näheren wir uns dem Ziel, bei Kilometer 38 der letzte Verpflegungsposten. Die letzten Kilometer fliege ich, ein Kilometer vor dem Ziel taucht Maya auf, sie, welche mir so gegen 10 SMS auf die Strecke geschickt hat und immer wieder geschrieben hat, dass ich es schaffen werde  und dank Euch bin ich um 01.10 in Bern eingelaufen, mit vielen Emotionen, mit vielen Schweisstropfen, mit vielen Schmerzen, aber glücklich, so unendlich glücklich, ich kam als 11 Single women ins Ziel, ich habe es wirklich geschafft und wurde offiziell gewertet, wurde empfangen von einem wunderbaren Publikum, wurde empfangen von einem unermüdlichen Speaker und bekam die Finisher Uhr!!!

Ich bekomme noch eine hervorragende Massage und der Masseur ist nicht weniger stolz eine von den 11 Single women zu massieren.

Am Morgen fühle ich mich so fit, kein Muskelkater, keine Blase, nur einfach Hunger, dass sich mein Pappteller biegt unter der Last, ja ich lasse es mir schmecken, die Fahrt nach Hause geniesse ich, ohne zu schwitzen!!

166 Rennvelo, 68 km Bike, 7.5 Km schwimmen 46 km Inlinen und 43.5 km laufen

ich war im Ganzen 41 Stunden ohne schlaf und davon 25 Stunden im Wettkampf. Ja ich weiss was du dich nun fragst, warum macht man so was.

Eine Vision, ein Ziel und eine Geschichte, eine unglaublich schöne Geschichte mit einer überglücklichen und zufriedenen Finisherin ist die Antwort auf deine Frage.

Ich kann es immer noch nicht fassen, nach all den Strapazen. Ich habe es geschafft dank Euch. Vielen Dank.

Speziellen Dank an meine zwei Betreuer Maya und Bruno, meine Familie, meine Streckenbegleiter und an meinen Arbeitgeber Eprox Consulting für die elegante Bekleidung.

Eure GABY

 

Vorinformation: Gigathlon-Openday am 24.09.2006 ab 16.00, bitte vormerken.

Details und Einladung folgen...!!