Ärzte Wirr Warr Fortsetzung
Es geht aufwärts
Bericht von Daniel Fäh
 

ENDLICH! Seit anfangs August geht es mir wieder viel besser. Die Spritze im Hirslanden an der Diskushernie war zwar nur ein halber Erfolg. Mein Problem an der Leiste/ Hüfte kommt nicht von dort. Trotzdem hat es was gebracht. Meine Beweglichkeit ist bedeutend besser geworden. Das merke ich vor allem beim Dehnen. Dr. Aeschbacher vom Hirslanden empfahl mir noch eine Spritze direkt ins Iliosakralgelenk zu probieren. Es wäre eine Möglichkeit, dass mein Problem auch von dort herkommen könnte. Da ich aber erst Anfangs September beim Professor Rühli einen Termin gekriegt hätte, für das weitere Vorgehen zu besprechen, handelte ich auf eigene Faust. Ich hatte dieses Ärzte Wirr Warr einfach satt, dass immer alles so in die Länge gezogen wurde. In der Sportclinic wurde ich sehr laut und habe auf den Tisch geklopft, dass es so nun nicht mehr weiter geht. Ich werde nicht nochmals 4 Wochen zuwarten, bis wieder was passiert. Entweder sei nun da jemand fähig mir diese Spritze zu geben oder ich würde mir einen anderen Arzt suchen.

Die Arnikaspritzen die ich zu dieser Zeit von Silvie Achermann direkt in die Leiste bekam zeigten keine Wirkung. Auch die Akupunktur nützte wenig. Silvie verstand meine Verzweiflung und begriff auch mein Ausraster. Sie schlug mir vor, mit Michael Wawroschek den anderen Arzt in der Sportclinic zu sprechen. Auch sie meinte, dass es so nicht mehr weitergeht. Michi ist selber ein Läufer mit grosser Erfahrung. Er ist auch Arzt des Nationalkader Skisprung. Nichts gegen Dr. Jungen. Aber er ist selber kein Läufer sondern ein Surfer. Da sich alles seit Februar so in die Länge gezogen hat, ist mein Vertrauen in Phil etwas verloren gegangen.

Mein reklamieren hatte diesmal sofort Wirkung gezeigt. Silvie ermöglichte mir nach Absprache mit Phil, dass ich jetzt zum Michi Wawroschek gehen konnte und er bereit war, mir die Spritze ins Iliosakralgelenk zu geben. Vor ca. 15 Tagen war es dann endlich soweit. Michi machte 2 Spritzen. Eine Kortisonspritze ins Iliosakralgelenk und eine Arnikaspritze beim Ansatzmuskel Iliopsoas, um Die Spannung in der Leiste zu lösen. Es war ein voller Erfolg! Schon am anderen Tag war die Spannung in der Leiste und meine Hüftschmerzen weg. Das ganze, was mich seit Februar sehr störte und belastete war nicht mehr spürbar. Welch ein Gefühl. Einfach geil. Natürlich war meine Freude riesengross darüber, dass man endlich das Problem lösen konnte und jetzt auch endlich weiss, von wo es gekommen ist. Mein Iliosakralgelenk ist mein Problem. Wahrscheinlich gehört auch das blockieren was ich auch schon hatte dazu.

Trotzdem ärgere ich mich natürlich immer noch masslos, warum man das nicht früher erkannte und diese Spritze nicht schon im Frühjahr probiert hat. Es hätte mir vieles Erspart bleiben können. Ob es für Genf - Basel gereicht hätte ist eine Hypothese. Aber sicher hätte ich dann den Swiss Alpine bestreiten können. Vielleicht versteht mich jemand. Für mich ist es einfach ärgerlich, vor allem der Swiss Alpine wo ich jetzt natürlich einen Unterbruch habe. Vor allem weil ich weiss hätte man früher reagiert, dann hätte ich den Alpine laufen können, da bin ich mir ganz sicher. Das ich im Übertraining und in einem Loch (Erschöpfung) lag war ein Irrtum. Dieses Problem lag an meinen Einlagen. Es kam einfach zuviel auf einmal zusammen und da spielte mein Kopf nicht mehr mit.

EINLAGENPROBLEM 

Wie gesagt, seit ich wieder meine alten Einlagen benütze, spüre ich wieder Kraft. Muskulär geht es mir so gut wie schon lange nicht mehr. Ich kann auch wieder schnelle Einheiten laufen und fühle mich am anderen Tag überhaupt nicht müde und kaputt. Es ist nun auch klar, dass meine neuen Einlagen alles noch viel schlimmer gemacht hat.

Auch da habe ich auf den Tisch geklopft und reklamiert. Ich habe nun von Herr Hoffmann (Numo Systems) nochmals ganz neue Einlagen angefertigt bekommen. Ich muss nichts dafür bezahlen. Man hat versucht, Sie genau so zu gestalten wie die alten waren. Ich muss sie nun langsam einlaufen. Zweimal bin ich schon mit ihnen gelaufen und es scheint diesmal gelungen zu sein. Ich hatte sofort ein gutes Gefühl. Beim Jungfraumarathon werde ich aber nochmals mit den alten laufen (mein Kopf), Nachher meinte Herr Hofmann müsste ich unbedingt von den alten Einlagen wegkommen. Die neuen Einlagen gut Einlaufen und eventuell wenn nötig Korrekturen anbringen. Die alten Einlagen seien wirklich ausgelaufen und bringen auch nicht mehr das Optimum. Die alten seien jetzt nur eine Notlösung gewesen.

Ich bin nun natürlich noch nicht in Hochform. Fühle mich aber stark genug, um den Jungfraumarathon zu laufen. Ich werde einfach versuchen mein Bestes zu geben, ohne Zeitdruck und schauen was dabei rauskommt. Es soll auch ein Test sein, wie schnell ich mich nachher davon erhole. Obwohl ich jetzt kein optimales Training absolvieren konnte, fühle ich mich wirklich sehr gut. Vom Gefühl her, wie schon seit Jahren nicht mehr Habe am 28 August auch den Sikingalauf bestritten um zu schauen, wie es mit der Schnelligkeit aussieht. Da ich seit Monaten keine schnellen Einheiten mehr gelaufen bin, ausser 1mal bei Walti im Training, wo wir 6 Steigerungsläufe machten und ich mich dabei sehr wohl fühlte und auch recht Gas geben konnte.

Meine Zeit beim Sikingalauf 7.1km. in 28:14 stellten mich sehr auf. Auf Anhieb einen 4 er Schnitt halten ist nicht schlecht auch wenn es nur eine Kurzstrecke war. Es ist nämlich nicht ganz flach. Ich bin nicht total an meine Grenze gegangen und hatte im Ziel das Gefühl, dass es noch schneller gegangen wäre.

Letzte Woche war ich noch auf die Rigi gelaufen und dann zur Scheidegg, als letzter Test vor dem Jungfraumarathon. Es ist Super gelaufen. So schnell war ich noch nie auf der Rigi oben und fühlte mich überhaupt nicht müde. Nun hoffe ich, dass alles kein Strohfeuer ist und es länger anhält.

Die Zeit am Jungfraumarathon ist für mich wirklich sekundär. Viel mehr geht es mir, wie ich mich auf der ganzen Strecke fühlen werde und um ein gutes Gefühl zu haben. Ich will es geniessen. Wenn mir mein Gefühl sagt, dass ich mich wieder fit fühle und ich mich auch wieder schnell davon erholen kann, dann werde ich mein letztes Ziel für diese Jahr in Angriff nehmen, Der Frauenfelder Marathon zum Saisonabschluss und dabei eine gute Zeit laufen, wäre dann wirklich mein Ziel.

Für mein Iliosakralgelenk in Zukunft in den Griff zu bekommen gibt es 2 Möglichkeiten. Ich werde nun mein Becken in der Physiotherapie zu stärken und es mit Übungen versuchen, falls das aber kein Erfolg bringt hat Michi Wawroschek mich noch auf eine Therapie aufmerksam gemacht. Es handelt sich um die PROBOLO - THERAPIE. Man kann im Internet darüber Erfahren um was es geht. Es ist  eine Spritzentherapie um das iliosakralgelenk zu stärken damit es auch nicht immer blockiert. Das macht man mit Salzlösungsspritzen oder mit Glukosespritzen.

Ich hoffe nun, dass die mein letzter Bericht über meine Verletzungszeit war und ich euch wieder mal  über einen gelungenen Wettkampf berichten kann.

Nun wünsche ich allen die am Jungfraumarathon teilnehmen. Viel Spass, Erfolg und ein schönes Erlebnis.

Den anderen die ich nicht sehen werde, wünsche ich einen schönen Herbst mit viel Sonnenschein.